Ja, Japan.
Ich schreibe grade (oder immernoch, je nach dem wie
mans nimmt) an meiner Doktorarbeit in Physik, genauer Umweltphysik. Heisst, dass man mit physikalischen Mitteln die Umwelt (Atmosphäre, Boden, Meere, Eis... ) zu verstehen versucht.
Meine eigene Arbeit dreht sich darum, zu untersuchen, wie die Ozeane mit
der Atmosphäre wechselwirken. Genauer, wie schnell oder langsam Gase aus der Luft ins Wasser
und aus dem Wasser in die Luft kommen, und wovon das alles abhängt, also Windgeschwindigkeit, Oberflächenfilme, Wasser- und Lufttemperatur, Meeresströmungen und, und, und. Da das dummerweise (fragt mal, woher ich das weiss!) sehr kompliziert ist, macht man das am geschicktesten eben nicht auf dem Ozean, was man bei Umweltphysik eigentlich erwarten würde, sondern im Labor. Der Charme von einem Labor ist, dass man alles einstellen kann. Man muss eben nicht warten, bis der Wind mal zufällig aus Richtung Südost mit Windstärke 3,5 über 18˚C warmes Wasser bläst, man stellt es einfach ein. Das Labor ist also ein "künstlicher Ozean". Und dafür braucht man, ist ganz einfach, eine ganze Menge Wasser, darüber bewegte Luft egibt: Wind und Wellen. Daher nennt man das ganze einen Wind-Wellen-Kanal. Hier in Heidelberg habe ich die Ehre, am größten ringförmigen Wind-Wellen-Kanal, der weltweit in Betrieb ist, zu arbeiten. Da man sich das sicher sehr schlecht vorstellen kann, reiche ich bei Gelegenheit noch ein Video nach.
Aber was hat das alles mit Japan zu tun?
Richtig gedacht, in Japan steht auch so ein Wind-Wellen-Kanal. Genaugenommen mehrere, aber wirklich interessant ist nur einer. Nämlich der, der Hurrican-Windstärke produzieren kann. Oder im Fall von Japan eher Taifun-Windstärke.
Und dort werde ich messen. Mitte Oktober geht's los, die Messkampagne dauert dann 6 Wochen. Und danach gibt's noch eineinhalb Wochen Urlaub, natuerlich auch in Japan.
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