Der Name Nagasaki ist ja zweifellos verbunden mit der zweiten gegen Menschen eingesetzten Atombombe. Heute war ich im Friedenspark und im Atombombenmuseum, die daran erinnern sollen.
Am Eingang des Friedensparks findet sich dieser Brunnen, dessen Wasserfontaenen Fluegel darstellen sollen.
Zentrales Ausstellungsstueck im Park ist eine 10m hohe Bronze-Statue, die 'Statue des Friedens' genannt wird.
Die rechte Hand deutet nach oben als Warnung vor Atomwaffen. Die linke Hand soll ewigen Frieden darstellen. Die Beine stellen sowohl stille Meditation dar, als auch den Willen aufzustehen und der Menschheit zu helfen.
Da man anscheinend dem Himmel nicht traut, friedlich zu bleiben, gibt's am Zeigefinger einen Blitzableiter.
Im Park befinden sich viele Statuen, die von verschiedenen Laendern gestiftet sind.
Das hier sind die meiner Meinung nach die schoensten:
Die hier hat mir am meisten gefallen, sie ist von Neuseeland gestiftet, und heisst 'Der Mantel des Friedens'
Hier ein Detail:
Rechts und links neben der Statue des Friedens befinden sich zwei kleine Haeuschen, die randvoll sind mit Origami-Kranichen.
Kraniche sind hier ein Friedenssymbol, ein Sprichwort besagt, dass demjenigen, der 1000 Papierkraniche faltet, ein Wunsch erfuellt wird. Und hier gibt es mit Sicherheit weit mehr als 1000 Kraniche in allen Farben:
Im Friedenspark finden sich auch Reste eines Gefaengnisses, von dessen 25cm dicken, stahlarmierten Mauern nicht viel uebrig geblieben ist.
Eine Friedensglocke gibt es auch:
Er hier ist ein Ueberlebender. Er war 14 Jahre alt, als die Bombe explodiert ist. Er hat nur ueberlebt, weil er zufaellig hinter einer Saeule stand, die ihn beschuetzte. Von der Fabrik, in der er zum Zeitpunkt der Explosion arbeitete, haben nur 2 von 32 Mitarbeitern ueberlebt, er war einer davon. Sehr bewegendes Schicksal.
Etwas abseits von Friedenspark gibt es noch einen weiteren kleineren Park, den Hypozentrum-Park. Hier markiert eine schwarze Saeule den Punkt der Explosion. 470m ueber dieser Saeule ist die Bombe explodiert. Die Saeule, die man rechts im Bild sehen kann, ist ein Teil einer Kirche, der Urakami Kathedrale, die fast vollstaendig zerstoert wurde. Ja, richtig gehoert, Kirche. Nagasaki war jahrhundertelang der einzige Hafen, an dem auslaendische Schiffe anlegen durften, und so kam Japan mit dem Christentum in Kontakt.
Im Hypozentrum-Park gibt es eine weitere schoene Statue, die anlaesslich des 50. Jahrestages errichtet wurde:
Etwas abseits wurden bei Bauarbeiten freigelegte Truemmer hinter Glas konserviert.
Man kann Geschirr erkennen, Werkzeuge, eine Guertelschnalle, Ziegel und verbranntes Holz.
Im eigentlichen Atombombenmuseum war das Fotografieren leider nicht erlaubt. Wie auch in Hiroshima, gibt es viele Exponate, die die Wirkung der Explosion auf verschiedene Dinge zeigen. Dachziegel, deren Oberflaeche Blasen geschlagen hat von der Hitzestrahlung, zusammengebackenes Geschirr, geschmolzene Glasflaschen, zusammengebackene Geldstuecke. In Videos erzaehlen Ueberlebende ihre Geschichte. Unter anderem wurden auch Koreaner interviewt, die zum Teil als Zwangsarbeiter in Nagasaki lebten, und einige Australier, die als Kriegsgefangene in Nagasaki waren. Sehr beeindruckend fand ich: Eine geschwaerzte Hauswand aus Holz, auf der sich der helle Schatten einer Pflanze befindet. Die Pflanze hat die Hitzestrahlung absorbiert und so verhindert, dass das Holz an den Stellen, die sie verdeckt hat, geschwaerzt wurde.
Heute hat sich Nagasaki dem Frieden verschrieben und dem Kampf gegen Atomwaffen.
Alles in allem ein faszinierender Ort mit bewegender Geschichte.
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